Verschiedene Extraktionstechniken, unterschiedlicher Geschmack … Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf diese und weitere Unterschiede zwischen Cold Brew und Iced Coffee!
Das eine Getränk ist ein alter Klassiker, der insbesondere in Italien beliebt ist und das in unterschiedlichsten Abwandlungen serviert wird. Das andere ist einer der aktuell größten Trends in der Welt des Kaffees
Aber wie unterschieden sich die beiden Rezepte bezüglich Geschmack und Zubereitung?
Beginnen wir erstmal damit, ein weit verbreitetes Missverständnis aus dem Weg zu räumen: Cold Brew und Iced Coffee sind keine Synonyme und bezeichnen somit nicht ein und dieselbe Sache. Für beide Rezepte werden zwar die gleichen Zutaten (Kaffee und Wasser) verwendet, aber die Techniken der Extraktion unterscheiden sich stark. Außerdem sind auch die geschmacklichen Profile nicht miteinander vergleichbar. Um die Unterschiede besser verstehen und nachvollziehen zu können, wollen wir zunächst die Zubereitung von Cold Brew und Iced Coffee analysieren.
Wie wird Iced Coffee zubereitet?
Um allerdings ganz genau zu verstehen, wie Iced Coffee entsteht, müssen wir bedenken, dass die typischen Varianten der “heißen” Extraktion angewendet werden. Unterschiede entstehen dabei je nach Dauer des Kontaktes zwischen Kaffee und Wasser, nach Temperatur des Wassers sowie nach Mahlgrad und verwendeter Kaffeemenge. All diese Faktoren tragen bei der Extraktion zu einem gewissen Prozentsatz dazu bei, dass der Kaffee bitterer und vollmundiger wird, je mehr davon extrahiert wird. Im Gegensatz dazu ist der Kaffee “leichter” und eher sauer, je weniger extrahiert wird.
Sobald der Kaffee extrahiert ist wird er kaltgestellt. Im Kühlschrank, wenn es bis zum Servieren noch etwas dauert. Oder aber auf Eis, wenn direkt serviert wird.
Varianten von Iced Coffee
Eines der klassischen Beispiele für Iced Coffee ist der typisch italienische Espresso Shakerato. Berühmt auf internationaler Ebene sind außerdem der Japanese Iced Coffee, der mit einem Dripper zubereitet wird, oder die amerikanischen Iced Latte Getränke, die mit süßen Sirups in zahlreichen Geschmacksrichtungen angeboten werden.
Habt ihr schon mal vom vietnamesischen Iced Coffee gehört? Das ist mit Sicherheit eines der beliebtesten Getränke des Landes, das sich in den letzten zehn Jahren zum zweitgrößten Kaffeeproduzenten der Welt entwickelt hat.
Wir wollen euch noch kurz erklären, wie man den vietnamesischen Iced Coffee zubereitet. Dazu wird ein besonderer Metalldripper verwendet, der Phin, mit dem sich ein sehr intensiver und hochkonzentrierter Kaffee zubereiten lässt, der sofort auf Eis und Kondensmilch serviert wird. Die Kondensmilch ist der wesentliche Bestandteil des vietnamesischen Iced Coffee, weil sie dank ihres süßen Geschmacks die bittere Note des vietnamesischen, dunkel gerösteten Robusta-Kaffees ideal ergänzt.
Mal abgesehen davon gibt es noch tausende Versionen mit anderen Zutaten, zum Beispiel besonderen Toppings, die zwar die Zubereitung des Getränks bereichern, nicht jedoch den Geschmack des Kaffees überdecken sollen.
Wie wird Cold Brew zubereitet?
Im Gegensatz zum Iced Coffee ist Cold Brew Coffee nichts anderes als Kaffee, der mit kaltem Wasser zubereitet wird. Im niedrigen Temperaturbereich besitzt Wasser eine geringere Löslichkeit, weshalb die Zubereitung einer Cold Brew relativ lange dauert, nämlich zwischen acht und 24 Stunden. Die gängigsten Methoden zur Zubereitung des Getränks mit kaltem Wasser sind folgende: Cold Drip und Cold Brew.
Cold Drip
Cold Drip ist eine Extraktionsmethode bei der das Wasser Tropfen für Tropfen auf den gemahlenen Kaffee fällt und so die aromatischen Substanzen freisetzt. Anschließend tropft der Kaffee in eine Karaffe, in der das Getränk während der Extraktion aufgefangen wird. Cold Drips sind ganz nebenbei auch eine sehr stilvolle Dekoration, zum Beispiel für den Bar-Tresen.
Cold Brew
Cold Brew ist eine Aufguss-Methode, bei der das Wasser über die gesamte Dauer der Extraktion hinweg in Kontakt mit dem Kaffee bleibt. Mit dieser Methode bereitet man ein Konzentrat zu, das vor dem Servieren mit Wasser oder einem anderen Getränk verdünnt werden muss. Diese Methode eignet sich hervorragend für viele verschiedene Kaltgetränke auf der Basis von Kaffee. Gerne wird auch mit Milch oder pflanzlichen Milchalternativen gemischt. Ein aktueller Trend ist es, Cold Brew zusammen mit sprudelnden Getränken zu genießen, wie zum Beispiel Tonic Water oder Limonade, oder sie auch für erfrischende Cocktail Kreationen zu verwenden.
COLD BREW VS ICED COFFEE: Der geschmackliche Unterschied
Auch wenn, wie wir gesehen haben, viele Unterschiede den variierenden Zubereitungsmethoden geschuldet sind (Von denen, die dem Kaffee zuzuschreiben sind, haben wir gar nicht erst angefangen.), gibt es doch einige grundsätzliche Abweichungen: Iced Coffee tendiert zu einem eher vollmundigen, bitteren Geschmack mit einer fulminanten Säure, wohingegen die aromatischen Noten des Cold Brew feiner, süßer und in der Säure weniger aggressiv und leichter im Geschmack sind.
Natürlich spielt der Geschmack des verwendeten Kaffees auch eine wichtige Rolle. Für Iced Coffee empfehlen wir afrikanischen Arabica washed. Außerdem lässt sich Iced Coffee auch ganz wunderbar mit unseren Mischungen zubereiten, zum Beispiel mit der 100% Arabica Bernini, die dem Getränk Vollmundigkeit und elegante Aromen verleiht.
Eine einzigartige Cold Brew wird dagegen zum Beispiel mit brasilianischem natural Kaffee, angebaut im Gebirge, zubereitet. Alternativ eignet sich auch mild Columbian, der vollmundig und süß ist. Aus unseren Mischungen eignet sich die Mokaflor Special Cut, die für ein rundes Aroma nach Karamell und Früchten sorgt.