Die Geschichte des Espresso – Teil 1

Um die Entwicklung unseren Liebensgetränks zu erklären, sind nicht nur die Technik, wie die Espressomaschine selbst wichtig, sondern auch die Mischungen, die sich im Laufe der Zeit verändert haben, sowie das Geschmacksprofil der verschiedenen Tassen.

Die Technologie der Espresso Maschine wurde 1901 von Luigi Bezzera eingeführt. In der Dampf-Maschine beginnt die Extraktion mit dem ersten Treffen des kochenden Wassers auf das Kaffeepulver: wenn der Kaffee zu tröpfeln beginnt, schließt sich der Wasserhahn und es öffnet sich ein anderer für den Dampf, der das Wasser nach oben schiebt, sodass es das Pulver im Filter durchdrängt, woraufhin der Kaffee in die Tasse läuft. Noch kurz warten, und schon kann das Getränk serviert werden.

Die Geschichte des Espresso - Teil 1

Das Ergebnis in der Tasse ist ein Getränk ohne Crema, mit einer etwas tieferen Fülle, als wir es heute gewohnt sind, und einem nicht sonderlich bitteren Geschmack, trotz der hohen Temperatur, bei der der Kaffee extrahiert wird. Die damals meist verwendeten Mischungen waren Arabica Sorten aus Brasilien und Äthiopien.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Arabica die einzige Kaffee-Sorte, die angebaut wurde. Die ersten Daten bezüglich der Produktion nennen Java (Indonesien), Suriname, Jamaika und Brasilien als die Hauptexporteure. Schon bald gewinnt Brasilien den Titel als weltweit größter Produzent, was die Brasilianer vor allem dem fruchtbaren Boden ihres Landes und der Tatsache, dass der Kaffeekonsum in den Vereinigten Staaten wuchs, verdanken. 1890 werden dort sogar 40% der gesamten Produktion verarbeitet. Eine Zahl, die während des Ersten Weltkriegs sogar noch weiter auf 60% steigt.

Zwischen 1870 und 1920 verbreitete sich eine Roya Epidemie, ein Erreger, der die Blätter der Kaffeepflanzen angreift. Man suchte vor allem in Zaire, dem Ursprungsland des Robusta Kaffees, nach resistenten Sorten unter den Coffea Canephora (Robusta) und Coffea liberaica.

Europa verlangt heutzutage vor allem nach Kaffee von guter Qualität, der im Norden eher hell geröstet wird und, je weiter man Richtung Süden geht, dunkler wird. In Italien werden in Lokalen vor allem die Dampf-Maschinen benutzt, die in weniger als einer Minute einen fülligen Espresso mit gutem Geschmack liefern: ein Erfolg, der die Kaffeewelt auf der italienischen Halbinsel, aber auch weltweit, bis heute revolutioniert.  

Während dem Zweiten Weltkrieg wurde in Italien ein Import-Verbot verhängt, das Kaffee einschloss. Das zwang die Leute dazu auf Ersatz wie Kaffee aus Gerste zurück zu greifen. Nach Kriegsende brachten die alliierten Truppen zahlreiche in Vergessenheit geratene oder komplett neuartige Lebensmittel: Brot, Fleisch in der Dose, Brühe-Würfel und, ganz besonders wichtig, den geliebten Kaffee.

Weiter geht es im zweiten Teil…

Quelle: Simone Celli / ilcaffeespressoitaliano.com