DIE LÄNDER DES KAFFEE – BRASILIEN

Nachdem wir unsere Reise in Äthiopien, der Heimat des Coffea Arabica, in der alles seinen Anfang hatte, begonnen haben, erfahren wir heute etwas über den weltweit größten Kaffeeproduzenten: Brasilien. Von dort kommen etwa 35% des Kaffees auf den Weltmarkt.

Anders als man vielleicht denkt, wächst der Kaffee in Brasilien nicht in der freien Natur, sondern kam 1727 aus Französisch-Guayana mit Melo Palheta, einem portugiesischen Diplomaten, der während einer Mission die Ehefrau des guayanischen Gouverneurs verführte, die ihm vor seiner Abreise einen Strauß mit Kaffeepflanzen schenkte.

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Café do Brasil

Nach und nach hat sich der Anbau von Kaffee verbreitet, ausgehend vom Staat Parà im Norden des Landes, in immer mehr brasilianische Bundesstaaten. Seit etwa 150 Jahren ist Brasilien das wichtigste Erzeugerland von Kaffee in der Welt. Die großflächige Ausdehnung der Plantagen erfordern eine mechanische Ernte, die zwar schneller geht, erfordert am Ende allerdings auch eine gründliche Selektion, um eine Ernte mit Qualität garantieren zu können.

Für gewöhnlich werden die Drupen auf die natürliche oder “Pulped Natural” Art verarbeitet, was ihnen Süße und Fülle verleiht. Die am meisten angebauten Sorten sind Bourbon, Typica, Caturra, Catuai, Catimor und Maragogype.

Die wichtigsten Kaffee-Regionen sind:

  • Bahia, der beste Kaffee kommt aus Chapada Diamantina und Planalto
  • Espirito Santo, zweitgrößte Kaffee-Region, in der 80% Robusta produziert wird
  • Matas de Minas, eine Bergregion, in der der Kaffee auf kleinen Fazendas angebaut wird
  • Sul de Minas, eine der höchstgelegenen Regionen in Brasilien, bis auf 1600 Meter über dem Meeresspiegel. Der dort produzierte Kaffee zählt zu den Besten Brasiliens.
  • Cerrado, ein Hochland, in dem der Kaffee zu etwa 90% mechanisch geerntet wird und dann nach der natürlichen Methode verarbeitet wird. (Auf dieser Website findet ihr den Kaffee aus dieser Region zum Bestellen und Probieren.)
  • Sao Paulo, die “Mogiana” ist eines der bekanntesten Anbaugebiete in dieser Region, in der die besten natürlichen Kaffeesorten produziert werden.
  • Rondonia, eine Region in der Robusta ganz exklusiv angebaut wird, genannt Conillon.

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Mechanische Ernte

Etwa die Hälfte des angebauten Kaffees wird im Landesinneren konsumiert, denn die Brasilianer sind große Kaffeeliebhaber! Etwas vereinfacht ausgedrückt, könnte man sagen, dass der Brasilianische Kaffee dank seiner Süße, seinem niedrigen Säuregehalt und seinem Volumen perfekt für die Extraktion von Espresso ist. Ein Großteil der Mischungen, die wir in unseren Bars und Restaurants finden, stammt von dort.

Oft hört man auch vom Kaffee “Brasile Santos”. Dieser Name beschreibt aber lediglich den Hafen, in dem der Kaffee seine Reise in andere Konsumländer beginnt. Auf jeden Fall ist das Sieb mit Größe 17/18, wenn auf dem Kaffeesack NY2/3 (die beste Qualität) steht, während auf den Santos-Säcken NY4/5 steht und das Sieb die Größe 15/16 hat.