5 Regeln für die erfolgreiche Organisation eines Lieferservices

Aufgrund des Coronavirus sind viele Restaurants und Cafés aktuell geschlossen. Aus diesem Grund ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, um sich mit der Organisation eines Lieferservices zu beschäftigen. Und zwar für das eigene Lokal!

 

Nicht nur Italien, sondern ganz Europa durchlebt gerade eine schwierige Zeit, wie nur mit wenigen Ereignissen aus der Vergangenheit vergleichbar. Der Ausbruch des Coronavirus hat neben zahlreichen Opfern auch sämtliche wirtschaftliche Aktivitäten unmöglich gemacht. Natürlich sind auch alle Cafés, Restaurants und andere Lokale jeder Art davon betroffen, was deren Besitzer sowie die Angestellten häufig in eine finanzielle Notlage bringt. 

Einigen Lokalen gelingt es allerdings trotzdem, zumindest einen kleinen Teil ihres Umsatzes zu erhalten. In der Gastronomie aktiv zu sein ist derzeit nur auf eine einzige Art und Weise möglich: Wenn ein Lieferservice angeboten wird. Manche Restaurants und Cafés bieten diesen Service bereits seit Längerem an, anderen wiederum ist seit der Krise eine schnelle Umstellung gelungen.
Doch wie gelingt es auch im eigenen Lokal, einen erfolgreichen Lieferservice zu organisieren?

 

VORSCHRIFTEN IM BEREICH LIEFERSERVICE

Vorschriften, die bei der Gründung eines Lieferservices beachtet werden sollten, kommen vor allem aus dem Bereich der Lebensmittelsicherheit. Es liegt also in der Verantwortung des Geschäftsführers, die folgenden Aspekte sicherzustellen: 

  • Ein warmes Produkt, das nach Hause geliefert wird, darf eine Kerntemperatur von 60°C nicht unterschreiten. Vor diesem Hintergrund müssen die Transportmöglichkeiten gut ausgelotet werden, insbesondere in Bezug auf die Distanz. Lieferungen in Stadtteile, bei denen diese Voraussetzung nicht mehr erfüllt werden kann, müssen vermieden werden. Andernfalls leidet das Produkt (und auch der Kunde) unter Qualitätsverlust.
  • Ein kaltes, leicht verderbliches Produkt darf eine Temperatur von 7°C nicht überschreiten. 
  • Die Ladefläche des Fahrzeugs und/oder alle Behältnisse, in denen die Speisen geliefert werden, müssen stets sauber und hygienisch sein. Es dient der Selbstkontrolle, wenn die Abstände, in denen geputzt und desinfiziert wird, im Voraus festgelegt werden. 

 

WAS IST BEI DER ORGANISATION DES LIEFERSERVICE ZU BEACHTEN? 

5 rules for a successful organisation of a delivery service

Die Lieferung von Pizza & Co. nach Hause stellt nur eine von zahlreichen Zielgruppen dar. Andere könnten möglicherweise eine Lieferung ins Büro oder an offene Plätze, wie z.B. Parks, wünschen.  

Die Vorschriften für die Lieferung von Speisen nach Hause sind nun klar. Welche Ratschläge wir Ihnen zusätzlich noch zu einer erfolgreichen Durchführung und/oder Verbesserung des Angebots geben können, erfahren Sie im Folgenden.   

In den unseren Management Kursen in der Espresso Academy lehren wir ‘Die fünf Säulen’, auf denen der Erfolg eines Lokals beruht. Sie lauten:  Location, Produkt, Produktplatzierung, Preis und Vermarktung. Auf diesen Säulen beruhen die folgenden Ratschläge.

  1. Die Location. Befinden wir uns in einer Gegend, in der es sich überhaupt lohnt, einen Lieferservice anzubieten? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Kundengruppen: Diejenigen, die es sich mit ihrem Essen zuhause auf dem Sofa gemütlich machen wollen und diejenigen, die sich ihr Mittag- oder Abendessen ins Büro liefern lassen wollen. Es lohnt sich also, sich im Voraus umzuhören und zu analysieren in welcher Gegend sich das eigene Lokal befindet. Eher in einem Wohngebiet oder eher in einem Areal mit vielen Büros und Unternehmen? Des Weiteren muss das Einzugsgebiet genau bestimmt werden. Die meisten Speisen eignen sich nicht für eine Lieferung über eine weite Distanz, weil sie zu sehr an Wärme und somit an Qualität verlieren. Außerdem kostet ein weiter Lieferweg mehr Zeit und somit auch mehr Geld. 
  2. Das Produkt. Die bei Lieferdiensten am häufigsten nachgefragten Produkte kennt eigentlich jeder nur zu gut: An erster Stelle steht die Pizza, darauf folgen Burger sowie asiatische Gerichte aller Art. In diesen Tagen der Quarantäne ist das Angebot um einiges gewachsen. Vom Cocktail für Zuhause bis zum gelieferten Filterkaffee ist alles dabei…der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!Aber abgesehen von den klassischen Angeboten, was könnte man den Kunden noch alles bieten? Auch in der Liefer-Branche besteht hohe Konkurrenz, von der es sich abzugrenzen heißt. Neben den “Liefer-Klassikern” könnte man also beispielsweise über die Kategorie ‘Gourmet’ nachdenken. Diese muss keine teuren Produkte beinhalten, sondern es sollte vielmehr etwas Besonderes sein. Dies hat nebenbei den angenehmen Effekt, dass die Kundenbindung deutlich steigt.Noch ein weiterer Tipp: Wir raten in Lokalen immer zu einem eher kurzen Menü, bei dem der Fokus auf Spezialitäten liegt. Dies eignet sich für die Lieferung nach Hause leider eher weniger. Jeder Kunde hat seine Präferenzen, die in der Speisekarte enthalten sein sollten. Es empfiehlt sich also, ein umfangreiches Menü anzubieten. 

Fare consegne di cibo a casa negli Stati Uniti vuol dire sopratutto affidarsi a sistemi come Uber Eats. In questa tabella vediamo le quote di mercato dei sistemi di food delivery nelle principali città americane

In den USA laufen viele Lieferdienste über Plattformen wie Uber Eats. Der Tabelle sind die Marktanteile der verschiedenen Lieferservices in großen amerikanischen Städten zu entnehmen. 

  1. Die Produktplatzierung. Bevor man mit dem Lieferdienst startet, sollte man sich bewusst machen, für welche Zielgruppe man arbeitet. Mit einem breiten Angebot wird in der Regel auch eine breite Masse angesprochen. Es könnte allerdings eine Überlegung wert sein, sich durch das Bedienen von unkonventionellen Märkten von der Masse abzuheben. Ein Beispiel: Sie spezialisieren sich auf das Mittagessen am Strand und liefern die Speisen direkt unter den Sonnenschirm. Genauso könnte auch das Picknick im Park der ideale Moment zum Entspannen und Essen im Lieblingslokal bestellen sein. 
  2. Der Preis. Mit den Preisschwankungen bei Lieferdiensten beschäftigen sich zahlreiche Marktanalysen. Selbstverständlich handelt es sich hierbei um einen Service, der kein Vermögen kosten darf. Erfahrungsgemäß nehmen Kunden den Service der Lieferung nicht als etwas Hochwertiges war, weshalb sie nicht gewillt sind, viel dafür zu bezahlen.Und dennoch ist der Preis, in gewissen Maßen, nicht der entscheidende Faktor für einen Kunden, der sich sein Essen nach Hause kommen lässt. Vielmehr werden Speisen bestellt, weil der Kunde keine Lust hat sich selbst sein Abendessen zuzubereiten oder weil er gerne etwas essen möchte, das er sich niemals zuhause kochen würde. Der Kunde gönnt sich also einen Luxus, eine Annehmlichkeit oder befriedigt seine kulinarische Gelüste. Und genau dafür wird er bereit sein, auch ein oder zwei Euro mehr zu bezahlen.Das Fazit? Man sollte für seinen Hamburger keine 20€ verlangen. Auch dann nicht, wenn er ausschließlich hochwertige Zutaten beinhaltet. Aber es ist in der Regel kein Problem, ein oder zwei Euro mehr zu verlangen als die Konkurrenz, solange dies klar und deutlich kommuniziert wird. 
  1. Die Vermarktung. Auf dem Gebiet des Marketing gibt es unendlich viele Möglichkeiten und Konzepte. Um sich in diesem breiten Gebiet richtig zu entscheiden ist es ausschlaggebend, seine Zielgruppe genau zu kennen, um den Fokus auf online oder offline Werbung legen zu können. Grundsätzlich denken wir, dass es wichtig ist, keine Kosten für die professionelle Erstellung einer Website zu sparen. Diese muss optisch ansprechend sein und für den Kunden leicht zu bedienen. Es empfiehlt sich, zusätzlich über Instagram oder Facebook Reichweite zu generieren. Im Bereich der offline Werbung sollten, ebenfalls professionelle, Flyer erstellt werden, um auch potenzielle Kunden zu erreichen, die kaum oder gar keine digitalen Medien nutzen. Alternativ könnte auch aufgeklebte Werbung auf dem Liefer-Fahrzeug als Werbemittel dienen.Lohnt es sich über Plattformen wie Lieferando & Co. zu arbeiten? Die Reichweite und das bequeme Bestellen für die Kunden sprechen definitiv für die Plattformen. Allerdings sind die Provisionen teilweise sehr hoch. In diesem Fall sollte jeder Betreiber eines Lieferservices für seinen persönlichen Einzelfall berechnen, ob sich die (potenzielle) höhere Auftragslage durch die Nutzung der Plattform mit den Gewinnen lohnt und ob eine Kollaboration dementsprechend sinnvoll wäre. 

 

Das waren sie, unsere fünf Tipps für das erfolgreiche Organisieren eines Lieferservices. Nun können Sie die ganze Umgebung rund um ihr Lokal mit Ihren Speisen beglücken. 

Viel Erfolg!